Atlantik-Überquerung

mit einem Segelboot Bavaria 51

von Martinique über Azoren nach Palma de Mallorca

Teil 1 - Start

E-Mail Reisebericht 20. März

Liebe Segelfreunde,
als im Vorjahr die Entscheidung fiel an einer Atlantik-Überquerung teilzunehmen,
hatten wir ganz sicher nicht alle Eventualitäten in Betracht ziehen können, die diese
Fahrt zu einem Risiko erscheinen lassen könnten.
Die Erfahrungen vieler Jahre durch einige 1-2-wöchigen Segeltouren im Mittelmeer
waren ausschlaggebend, sich doch einmal für einen längeren Sprung
über den Atlantik anzumelden.

Doch mit der Zeit, als mehr und mehr weniger erfreuliche Informationen von allen
möglichen Seiten herangetragen wurden, häuften sich die Bedenken,
ob diese Entscheidung richtig war.

Heute ist nun der Tag gekommen, an dem die Reise beginnt und ein flaues Gefühl in
der Magen
gegend läßt sich nicht unterdrücken.
Bertrand und Dieter starten um 10:00 Uhr zum Flug nach Köln.


Das Magengefühl stellt sich wieder ein, aber trotzdem stehen wir um 22:00 Uhr am
Busbahnhof in Köln und warten auf den Bus, der uns nach Paris-Orly bringen soll.
Schon um 05:15 Uhr erreichen wir die Endstation Bangolet.
Eines der bereitstehenden Taxis bringt uns zum Flughafen Orly - Kosten 40,00 EUR.

 

Abflug München mit AirBerlin    Der Dom von Köln

E-Mail Reisebericht 21. März 2010

Liebe Segelfreunde,
viel Zeit haben wir für die Abfertigung im Flughafen,
denn wir sind schon um 06:15 Uhr in Orly.

Ein kleines Frühstück ist angesagt und halten dabei ständig Ausschau nach
Thomas, ein Crewmitglied aus Österreich, ihn
irgendwo zu entdecken,

- von Thomas keine Spur.

Es sind nicht alle Plätze ausgebucht und so haben Bertrand und Dieter eine 3er-Reihe
für sich allein -
5. Reihe fast neben der Flugzeugtür.
Auf diese Weise sehen wir jeden neuzusteigenden Fluggast - kein Thomas zu erkennen.

Allerdings kennen wir ihn auch nur von einem Foto der Crewbilder.

Die Boing 747, die uns nach Fort-de-France bringen soll, ist ein gewaltiges Flugzeug für
536 Passagiere
Im unteren Bereich, wo wir sitzen,
sind in jeder Reihe 10 Sitze angeordnet 3/4/3.

 

Die Verspätung von Orly wird wieder eingeholt - wir treffen um 15:15 Uhr in Fort-de-France ein.
Beim Gepäckempfang sehen wir Thomas im Menschengewühl und machen uns bemerkbar.
Am Ausgang deponieren wir unser Gepäck und Thomas erledigt den Check mit dem Leihwagen.

 

Ein Shuttle-Bus bringt uns zum Parkplatz der SIXT-Vertretung.
Die Übernahme-Schäden werden notiert und die Übernahme-Papiere unterschrieben - wir haben einen
Renault-Traffic.
Erst beim Beladen bemerken wir, dass sich die Hecktür nicht öffnen läßt.
Lange Zeit vergeht, die Service-Leute kümmern sich nicht mehr um uns,
sie können das Auto nicht reparieren und uns auch kein Anderes zur Verfügung stellen.
Dann repariert Thomas die Hecktür selber.
Bis wir den Skipper abholen können, der um 19:40 Uhr eintreffen soll,
spendiert Thomas noch eine Geländefahrt auf der Suche nach einem Straßencafe oder ähnliches.
Wir trinken dann im Flughafen ein Bierchen, bis der Skipper um 19:30 Uhr anruft, dass er schon am
Ausgang wartet.
Nach der Fahrt zum Liegeplatz in Le Marin lernen wir auf dem Boot den Skipper
Jörg kennen,
der in den letzten Monaten einige Karibik-Törns durchgeführt hat.
Nach einem "gemütlichen" Bier klingt der Abend aus,
doch nach der Tageshitze von 35° Celsius, ist an schlafen in der Kabine kaum zu denken.

Mir gehen die Worte unseres Skippers nicht aus dem Kopf, als er mir zum zweiten Mal vorwarf
leichtsinnig gehandelt zu haben, als ich mich zu dieser Atlantiküberquerung angemeldet habe.
Außerdem ist es verantwortungslos von mir, Bertrand zu dieser Fahrt überredet zu haben.

Auf meine Frage, was er damit meint, spricht er von gefährlich und Respekt vor der See.
Der Skipper hat jedoch keine Ahnung von meinen Erfahrungen im Segeln,
er hat mich nie danach gefragt. Seine angeberische Art nervt jetzt schon - ein typischer Schwätzer.
Bei unserem Kennenlern-Treff in München hatte er lediglich gefragt, wo wir schon gesegelt
sind und hat uns, als er Mittelmeer hörte, als Kaffeefahrten-Segler bezeichnet.
Die beiden anderen, anwesenden Skipper halten sich bei dem Thema auffallend zurück.

E-Mail Reisebericht 22. März

Liebe Segelfreunde,
Ein verkaterter Morgen wegen Schlafentzug.

Der Skipper, Jörg, Thomas, Bertrand und Dieter nehmen im Cockpit ein kleines Frühstück ein.

Ich nehme mein Vorhaben wieder zurück, per Flugzeug wieder nach Hause zu fliegen.
Es wäre falsch, die Crew im Stich zu lassen und der im Internet angekündigte Reisebericht
würde auch nicht geschrieben werden.

Zuteilung der Kabinen:

Die Heckkabine an Steuerbord für den Skipper, die Backbord-Heckkabine für Bertrand + Dieter.

Die Kabinen im Vorschiff sind zur Hälfte mit Ersatzsegeln, Spinacker und anderen Materialien
belegt und werden Thomas, Peter und Hermann zugeteilt.

Danach wird ein Arbeitsplan aufgestellt für die anstehenden Arbeiten am Schiff - da stellt
sich die Frage, was wir als zahlende Gäste damit zu tun haben.
Die anderen Crewmitglieder sind etwas schlauer, die treffen erst am 23. + 24. März ein !?

Unnütze Dinge (von Vorskippern - Seglern) werden ausgeräumt und umgelagert. Die nun leeren Alukisten
werden verschenkt oder zum Tausch angeboten. (Seltsame Art mit andere Leute Eigentum umzugehen).
Ich hätte gerne erfahren was der Eigner des Bootes zu den entstandenen Kosten gesagt hat.

Stauraum wird modifiziert, für Obst ein Netz über den Salontisch gespannt und die Bilge als
Gemüse-Stauraum zugeteilt.

Ein Großteil der Vorräte mußten nach wenigen Tagen entsorgt werden, weil sie verfault waren.
- damit beweist der Skipper seine umfangreiche Erfahrung!

Der Motor muss durchgescheckt werden, das Boot braucht "unbedingt" einen neuen Unteranstrich.
Reparierte und neue Segel müssen gewechselt werden und alles Vorhandene und Nützliche
muss optimal verstaut werden.
Und zu allem Übel ist das Wetter umgeschlagen - alle 30 Minuten gießt es wie aus Kübeln.
Der starke Wind treibt den Regen zwischen Bimini und Sprayhood ins Cockpit, jedesmal wird
die Flucht nach unten ins Boot angetreten und dort ist es vor Hitze nicht auszuhalten.
Die Termine für die Bootspflege in der Werft werden vereinbart und Bertrand ist wegen
seiner Sprachkenntnisse plötzlich der wichtigste Mann. Ob beim Einkaufen von Ersatzteilen,
bei Verhandlungen mit dem Volvoservice, beim "Kranen" in der Werft oder beim
Verpflegungseinkauf - Bertrand erleichtert die Abläufe ungemein.
Das Boot wird vorbereitet für den morgigen Werftaufenthalt.
Für 09:00 Uhr ist der Dinghi-Service bestellt, um unsere Mooringleinen von den Bojen zu lösen.
Die Crew wird durch die Ankunft von Peter ergänzt, der von Thomas und Bertrand mit dem
Leihwagen abgeholt wird und sie gleichzeitig die ersten Provianteinkäufe tätigen,
mit Mengen von Trinkwasser-Flaschen, die irgendwo, sinnvoll eingelagert werden.

Euer Dieter

E-Mail Reisebericht 23. März

Termin Werft Le Marin

Liebe Segelfreunde,
Die beiden "Mooringlöser" kommen pünktlich um 09:00 Uhr. der Skipper läßt zum ersten Mal den Motor
an und nachdem von der Crew alle Leinen eingeholt sind, steuert er das Boot aus der Marina,
mitten durch viele Ankerlieger,die außerhalb der Marina ankern, zur Werft.
Er rangiert das Boot zielgenau in das betonierte Becken der Boote-Liftanlage.
Der Travellift-Kran fährt auf den schmalen Beton-Seitenwänden parallel zum Boot. Zwei starke
Transportbänder
werden um den Rumpf platziert und das Boot aus dem Wasser gehoben und
an Land gefahren.
Mit Hochdruckreinigern wird das gesamte Unterschiff von allen möglichen Ablagerungen befreit.
Der Volvo-Mechaniker kommt an Bord und inspiziert den Motor.
Danach erfolgt die Entscheidung - das Unterwasserschiff erhält eine neuen Schutzanstrich.
Dadurch verzögert sich das "Wieder zu Wasserlassen" der Yacht auf den nächsten Tag.
Das bedeutet, wir übernachten auf der aufgepallten Yacht in der Werft.
Jörg, der Vorskipper, wird zum Flughafen gefahren - er hat seinen Job erstmal erfüllt -
bis zum nächsten Mal.

Die Crew geht abends nebenan in die kleine Werftkneipe "Pier 30" zum
Essen und wartet auf die Rückkehr der Flughafen-Chauffeure.

Euer Dieter

E-Mail Reisebericht 24. März

Werft Le Marin

Liebe Segelfreunde,
In der Frühe um 08:00 Uhr kommt der Volvo-Service, anschließend die Kran-Mannschaft,
um den Restanstrich durchzuführen und anschließend das Boot wieder zu Wasser zu lassen.
Wir fahren wieder zur Marina, der Mooring-Service schafft Platz an unserem,
bereits von anderen Seglern belegten, Liegeplatz.
Die bestellten Segel werden angeliefert, der Volvo-Mechaniker erledigt seine letzten Arbeiten.
Die Crew beschäftigt sich mit Segelwechsel, Einkäufen, Hermann vom Flughafen abholen und
wiederum mit verstauen und aufräumen.
Hermann ist da - die Crew ist komplett. Der Skipper teilt Hermann sofort zur Arbeit ein, der aber
antwortet er ist seit letzter Nacht bereits unterwegs und müsse erst mal ausruhen - so gehts.
Die Crew geht zum Essen - ohne Dieter, der braucht mal etwas Ruhe.

Euer Dieter

 

E-Mail Reisebericht 25. März

Letzte Arbeiten am Boot - Starttag zur Fahrt nach den Azoren.

Liebe Segelfreunde,
Heute werden die neuen Segel angeschlagen - Vorsegel und Großsegel. Das System
der Reffleinen wirft anfangs Probleme auf - werden aber nach und nach halbwegs gelöst.
Die letzten benötigten Reservekanister für Diesel werden gefüllt. Reserve-Öle für Motoren
werden besorgt und noch viele andere Kleinteile.
Danach ist wieder Verstau-Kunst angesagt, damit alle Teile ihren idealen Platz erhalten.
Die letzten Einkäufe, vor allem der verderblichen Lebensmittel, werden angeliefert und
ebenfalls verstaut. Letztendlich ist kein nichtbenütztes Fach mehr übrig.
Der Volvo-Mechaniker vollendet an Bord seine Vorsorgearbeiten.

Um 15:00 Uhr fällt der Startschuß - wir legen ab. Der Skipper koordiniert am Ruder, Thomas
und Bertrand
holen die langen, diesmal auf Slip gelegten, Vorleinen ein.
Peter und Hermann bedienen die Heckleinen - Dieter filmt.

Der Skipper und der Co-Skipper führen das Boot durch die zahlreichen Untiefen zwischen der
Marina-Ausfahrt
und dem freien Wasser. Im freien Wasser werden nach ausführlicher Anweisung,
wie bei Neulingen,
erstmals die Segel gesetzt. Jeder probiert sich abwechselnd am Ruder.
Nach zwei Wenden und bei 4-5 Bft Wind fahren wir an der Südost-Spitze von Martinique vorbei,
mit Kurs auf die Azoren.
Die Wellenhöhe beträgt 1-1,5 m. Der Wind dreht immer mehr auf NE und
zwingt uns zu einem Nordkurs von 15°
- Sollkurs wäre 55-60°.
Nach weiteren Sicherheitsbelehrungen beginnt um 18:00 Uhr die erste Wacheinteilung
-bis 22:00 Uhr -
Hermann und Bertrand. Es folgen Thomas und Hans - 22:00 - 02:00 Uhr,
danach Peter und Dieter 02:00 - 06:00 Uhr.

Auf Veranlassung des Skippers hatten Herrmann und Dieter schon zu Hause diesen Wachplan
entworfen, mit dem

 nicht nur die Anfangszeiten der einzelnen Crewmitglieder unterschiedlich wären, sondern durch
die
Zeitüberschneidungen auch wechselnde Wachteams zustande gekommen wären.
- Der Skipper hat den Plan nicht einmal angesehen.

Nach den oben schon erwähnten 3 vierstündigen Nacht-Wachen, folgen 2 sechsstündige
Tagwachen
von 06:00-12:00 und 12:00 - 18:00 Uhr.
Dadurch ergab sich täglich eine Wachverschiebung von 8 Stunden,
bei immer gleichbleibenden Wachteams.

Euer Dieter

E-Mail Reisebericht 26. März

Position 12:00 Uhr: N 16° 00' W  60° 48'

Erste Nacht auf See.

Liebe Segelfreunde,
Thomas hatte am Vorabend das erste warme Essen gezaubert
- Schweinegeschnetzeltes mit Reis und als Salat, Tomaten mit Peperoni.

 

Einige Crew-Mitglieder hauten kräftig rein, was am ersten Tag auf See nicht jeder gut verträgt.
Dieter hatte sich, um zur ersten Nachtwache fit zu sein, früh hingelegt und plötzlich klatschte
etwas, durch die offene Fensterluke in die Kabine.
Dieters erster Gedanke war, daß eine Welle gegen das Boot geschlagen ist und Spritzer übers
Boot ins Fenster trafen, aber als er das Licht anmachte, verließ er fluchtartig die Kabine.
Einer der fleißigen Vielesser hatte das Schweinegeschnetzelte und den Seegang nicht vertragen,
mußte sich im Cockpit
übergeben und so kam das halbverdaute Essen durch das Fenster geflogen,
auf den Kleiderschrank,
Seitenablage und das Bettzeug. (keine näheren Angaben zur Person).
Dieter war froh, daß er sich zufällig mit dem Kopf zum Fußende in die Kabine gelegt hatte,
sonst wäre er mit dem Kopf direkt unter dem Fenster gelegen.
Der Übeltäter wurde vom Skipper nicht einmal zur Reinigung aufgefordert, seltsam.
Wie kann man auch ein Fensterluk so konstruieren, dass es nach innen aufschlägt?!

Peter und Dieter übernehmen um 02:00 Uhr die Wache von Thomas und Hans,
nach kurzer Einweisung.

Eine Nachtwache hat anfangs immer etwas mystisches, weil bei klarem Himmel das
beeindruckende Sternensystem,

auf See, ohne Beeinflussung anderer Lichtquellen, weit faszinierender wirkt, als von Land aus.
Der Mond scheint größer und strahlender als sonst und stellt sich im Zusammenspiel mit
unterschiedlichen Wolkenformationen beeindruckend dar.
Die Wellenhöhe beträgt 1,5 m. Als einzige Unterhaltung nähert sich ein Frachtschiff und
kreuzt weit hinter unserem Heck unseren Kurs.

Die "Hundswache" von 02-06:00 Uhr ist besonders ermüdend, deshalb sind wir froh, nachdem
Hermann und
Bertrand übernommen haben, wir unseren Logbucheintrag erledigt haben
und in die Kojen fallen können.

Um 10:00Uhr früh ist außer der Wache niemand an Deck.
Es ist ein herrliches Wetter und wir genießen ein Schnellfrühstück im Cockpit.
Meine nächste Wache ist ab 18:00 Uhr, davor möchte noch zwei Berichte
fertig machen, damit ihr nicht denkt, dass wir nicht mehr aktiv sind - bis morgen

Euer Dieter

 

E-Mail Reisebericht 27. März

Position 12:00 Uhr: N 18° 59' W  60° 04'

Der Vogel.

Liebe Segelfreunde,
Die Berichte sind immer, durch die zeitversetzten Bord-Wachen, aus zwei Tagen vermischt.
Da die anderen "Wachen" nichts von eventuellen Erlebnissen erzählen, schreibe ich nur von meinen
Eindrücken.
Bei der 18-Uhr-Wache wird es in jetzigen Bereichen schnell dunkel.
Zwischen 20-21:00Uhr wurden wir, bei einem Wind von ca. 5 Bft von zwei Vögeln verfolgt, die
mit letzter Energie versuchten auf unserem Boot eine Zuflucht zu finden.
Einer hatte es geschafft und saß mehrere Stunden im Heck neben dem Rettungskragen
- er fühlte sich sichtlich geborgen.
Anfangs schien ein heller Mond, dann zogen Wolken auf und wir durchfuhren eine Regenfront.
Irgendwann, als die nächste Wache Dienst hatte, verabschiedete sich unser Vogel-Passagier.
Die nächste Wache für Peter und Dieter steht um 06:00 Uhr an, deshalb gut ausschlafen,
was aber bei den eintretenden Wellenhöhe kaum möglich war.
Der Einstieg in die Morgenwache war sehr feucht, wurde dann aber
ab 09:00 Uhr ein strahlender Tag, mit wunderschönem, tiefblauen Wasser.

Jetzt zum frühen Nachmittag läßt der Wind etwas nach und wir fahren nur noch 5-6 Knoten,
bei mäßigen Wellen. Die Tagesleistung der gesegelten Strecke,
innerhalb der letzten 24 Stunden, betrug beachtliche 174 Seemeilen.

Euer Dieter

E-Mail Reisebericht 28. März

Position 12:00 Uhr: N 20° 44'  W 58° 52'

Liebe Segelfreunde,
Am 27.03. sind Hermann und Dieter zum "Kochen" dran - wir brechen uns schon die Ohren beim
Anzünden des Ofens um die aufbackbaren Baguetts zu bereiten - also brauchen wir die Hilfe von Bertrand.
Für die geplanten Rühreier mit Speck und Zwiebeln haben wir eine relativ flache Pfanne
zur Verfügung. Es kommen schon Bedenken auf, ob das Volumen der Pfanne ausreicht,
als wir die Zwiebeln und anschließend den Speck zum Anbraten einfüllen.
Als Hermann dann die 12 Eier hineinschüttet, hat Dieter Probleme die Pfanne so zu halten,
dass bei dem schwankenden Boot und dem Herd die Pfanne nicht gleich wieder halb leer ist.
Nur einmal schwappt etwas über.
Na ja, einige haben gemeint es hat geschmeckt (die Baguetts ?), jedenfalls waren die Teller sauber.
Die Wache von Peter und Dieter beginnt um 22:00 Uhr, also legen wir uns nochmal für ein kurzes
Nickerchen in unsere Kabinen. Wir übernehmen die Wache von Thomas und Hans. Der Himmel ist
fast wolkenlos - ein sehr heller, voller Mond beschert uns weite Sicht, Wellenhöhe ca. ein halber Meter.
Ab 20:00 Uhr wird der Wind immer schwächer. Bis der Skipper nochmal aus seiner Kabine kommt,
die Fock einholen lässt, den Motor startet, sodass wir 5-6 Knoten Fahrt machen.
Das Groß bleibt draußen und der Kurs wird so eingestellt, daß das Segel noch etwas Druck bekommt.
So können wir einen Kurs von 45° halten. Der Versuch mit einer Wende bringt nicht den
gewünschten Erfolg, da wir sonst einen Kurs von 135° fahren würden - der Sollkurs liegt etwa bei 75°.
Der Motor bleibt an und so sind wir heute bereits 12 Stunden per Motor, mit 1500 U/min -
treibstoffsparend, unterwegs.
Es weht kaum ein Wind, das Meer ziemlich eben mit leichter Dünung -
rundum strahlend blauer Himmel.

Meine nächste Wache beginnt um 12:00 - 18:00 Uhr.

Euer Dieter

 

Nun sind die ersten 9 Tage vorüber gegangen mit schönen und auch zweifelhaften Eindrücken -

weiter gehts mit Teil 2 ...